30. Oktober bis 2. Dezember 2017
Log 15 Deutschland Frankfurt
32 Tage und Nächte, elf Flüge, 41.940 Flug-Kilometer und insgesamt 59,20 Flugstunden später... bin ich - etwas kälteschockiert und gejetlagt - schon wieder im winterlichen Mainhattan gelandet. Nun gilt es, die vielen bunten und schönen Eindrücke gedanklich zu katalogisieren und in den Alltag zurückzufinden.
Vielen Dank, dass Ihr mich kontinuierlich auf allen Kanälen begleitet habt :)
Nach der Reise ist vor der Reise! In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal - in diesem Kino.
Meike
Log 14 Australien Perth
Good Afternoon from Australia! Irgendwie war ich vor Abreise der festen Überzeugung, dass es für Europäer in Australien ein Visa on Arrival gibt... wie mittlerweile fast überall auf der Welt. So überzeugt, dass ich mich vorab auch nicht mehr für das Thema interessiert habe. Tja, so stand ich nun am Dienstag in Christchurch am Check-In-Computer und das Gerät hatte plötzlich ein Problem mit mir. Oops. Na kann ja mal passieren. Gibt Schlimmeres, als in Neuseeland zu stranden, nur weil man kein Visum für Australien besitzt. Aber nein - eine verständnisvolle Mitarbeiterin von Air New Zealand hatte mir mit ein paar umständlichen Klicks ein AUS Touristenvisum aus dem WorldWideWeb geleiert, entschuldigte sich noch für die Verzögerung (?) und erließ mir aufgrund dessen schließlich die eigentlich fällige Bearbeitungsgebühr von 30 NZ$. Hey, no worries ;)
Auf ging's also von Christchurch an die australische Ostküste nach Brisbane, wo ich am Zoll erneut am Bio Scan und den Detector Dogs vorbei musste. Genauso wie die
Neuseeländer achten auch die Australier peinlich genau darauf, dass keine tierischen oder pflanzlichen Produkte eingeführt werden, damit die besondere Vegetation und Tierwelt nicht aus dem
Gleichgewicht gerät. An meiner Schokolade und den Keksen war allerdings niemand interessiert.
Nach einem kurzen Zwischenstopp brachte mich mein insgesamt neunter Flug dann nach Perth, der Hauptstadt und mit Abstand größten Stadt des Staates Western
Australia, wo ich zum Abschluss noch drei Tage privat beherbergt und bespaßt wurde. Danke dafür, Jodie :)
Nach einem schönen und entspannten Mix aus klassischem Sightseeing und dem obligatorisch australischen Tierchen-Fummeln ist es nun Zeit, den Rucksack endgültig zu
packen und auf die zwanzigstündige Heimreise zu schicken. Auch wenn es mir an einem sonnigen Tag mit 29 Grad schwer fällt... ich werde mein Gepäck begleiten. Auf geht's: mit Thai Airways 482 bis
Bangkok und von dort aus weiter mit Lufthansa 773 nach Frankfurt am Meer.
Sonne im Gepäck :)
Ihr hört nochmal von mir.
Log 13 Neuseeland Christchurch
Ein letztes Hallo aus Neuseeland! Meine Endstation in Aotearoa, wie die Maori ihr Land nennen, ist Christchurch an der Ostküste. Die auf den ersten Blick recht
unscheinbar wirkende, jedoch wirklich sehr charmante Stadt, ist auch sieben Jahre nach dem letzten schweren Erdbeben noch deutlich gezeichnet. Viele Straßen sind gesperrt und große Baustellen
ziehen sich durchs gesamte Stadtgebiet - welches jedoch durch jede Menge Street Art verschönert wurde. Das Thema Erdbeben gehört hier in vielerlei Hinsicht zum Alltag... und wenn es nur die
kleingedruckten Verhaltensregeln an der Innenseite einer Hotelzimmertür sind.
Nach 2968 gefahrenen Kilometern habe ich am Samstag mein Auto zurückgegeben, was gestern und heute wieder strammere Fußmärsche und eine entspannte,
historische Tramfahrt zur Folge hatte. Nun genieße ich die letzten Stunden bei den Kiwis und dann heißt es "auf Wiedersehen Neuseeland". Am Dienstag um 4.15 Uhr klingelt der Wecker und ab 8.15
Uhr geht es ab Christchurch über Brisbane an die australische Westküste nach Perth. Ich rücke also zeitlich und örtlich wieder ein Stückchen näher :)
Kommt gut in die neue Woche!
Bis bald... aus Koala- und Känguruland.
Log 12 Neuseeland Queenstown / Milford Sound
Kia Ora vom Lake Wakatipu! Alleine Queenstown ist eine Reise nach Neuseeland wert. Die kleine Stadt liegt zwischen den Bergen direkt am Wasser, wirkt ein bisschen wie ein österreichisches Ski-Dorf und bietet neben vielen Restaurants, einem Strand, einer Gondel und gemütlichen Einkaufsstraßen zudem fast jede Unternehmung an, die sich das Extremsportlerherz vorstellen kann. Vom Bungyjump über Skydiving bis zu Downhill Biking. Und alles vor einer traumhaften Kulisse.
Nicht so sehr sprung- und gummiseilaffin habe ich mich am Mittwoch für einen dreißigminütigen Flug zum Milford Sound - dem wohl bekanntesten Fjord Neuseelands -
inklusive Bootstour durch selbigen entschieden. Eine Autofahrt hin und zurück hätte mich alternativ insgesamt zwei Tage gekostet.
Sowohl die Flüge über die Alpen als auch die Bootstour durch den Fjord waren unbeschreiblich beeindruckend. Neben ein paar entspannten Robben hat sich an der
Mündung zur Tasmanischen See auch kurz ein Buckelwal blicken lassen.
Am Rande von Queenstown, auf der Kawarau Bridge, wurde im Jahr 1988 der Grundstein für das heute bekannte und kommerzielle Bungyjumping gelegt. Natürlich ein Grund,
mir diesen Ort im Rahmen meiner Weiterreise einmal anzuschauen. Und ich muss gestehen... ich habe kurz drüber nachgedacht... es dann aber doch bei der relativ geräuschlosen Zuschauervariante mit
Kaffee in der Hand belassen. War auch ziemlich lustig ;) Sprünge in Richtung des hellblauen Kawarau River im Drei-Minuten-Takt. Ich bevorzuge das Intervallkreischen. Klingt ungefähr wie ein
amerikanisches Martinshorn.
Und weiter geht die Reise. Gute Nacht aus Mittelerde ***
Log 11 Neuseeland Westküste
Die Marlborough Region im Norden der Südinsel ist Neuseelands größtes Weinanbaugebiet und weltweit für exzellenten Sauvignon Blanc berühmt. An dieser Stelle: Grüße
an die Weißweintrinker. Rotwein wird ein Stückchen weiter südlich angebaut.
Ab Picton ging es für insgesamt 872 km die Westküste hinab. Mit jeweils einer Übernachtung in Hokitika und in Haast, vorbei an den höchsten Bergen Neuseelands
- Mount Cook (3724 m) und Mount Tasman (3498 m) - sowie am Franz Josef und Fox Gletscher, über den Haast Pass durch die Alpen bis nach Queenstown.
Habt Ihr schonmal ausprobiert, ob sich eine Rotweinflasche mit Drehverschluss durch ausreichend exzessives Herumrollen öffnen lässt? Nein? Müsst ich auch nicht
mehr. Ich hab's getestet. Es funktioniert. Flasche in eine Tüte packen, ab damit in den Kofferraum, stundenlang durch alpines Gelände fahren, fertig. Und zack... das ganze Auto stinkt wie'n altes
Weinfass. Läuft ;)
Heute weniger Text - mehr Bilder:
Log 10 Neuseeland Wellington / Picton
Vom zentral auf der Nordinsel gelegenen Lake Taupu ging es am Mittwoch auf ziemlich direktem Weg weiter Richtung Süden bis nach Wellington. Vorbei an den drei
(aktiven) Vulkanen Tongariro, Ngauruhoe und Ruapehu, sowie durch kleine Ortschaften und teilweise recht wüstenartiges Gelände. Der Tongariro Nationalpark ist als Weltkultur- und
Weltnaturerbe wahrscheinlich nochmal eine eigenständige Wanderreise wert.
Nach viel Strand, Bäumen, Palmen, Kälbchen und Lämmern stand nun mit der Hauptstadt Neuseelands zur Abwechslung wieder ein bisschen Beton auf dem Plan. Die sehr
hügelig und in einer Bucht gelegene Stadt mit rund 430.000 Einwohnern erinnert mich - dank der steilen Straßen, des pfeifenden Windes und der vielen Wohnhäuser aus Holz - ein kleines bisschen an
San Francisco.
Und weil's ganz ohne Reibung ja schlichtweg fast langweilig wird, brachte mir ein Systemfehler bei Avis Richtung Wochenende ein paar English lessons zum Thema "wie
diskutiere ich über Vertragsmodalitäten" und "is mir egal, wie ihr das hinbekommt, denn ich hab's so gebucht" ein. Mietfahrzeuge dürfen die Inseln grundsätzlich nicht verlassen. Die
Fährüberfahrten von der Nord- auf die Südinsel und umgekehrt sind ausgeschlossen. Long story short: ich hab mein Auto am Freitag schließlich auf der Fähre in den Süden gebracht. Warum? Weil ich's
kann ;)
Ein gut dreistündiges, wellenreiches Auf und Nieder durch die Cook Strait - das sowohl diverse Pkw-Alarmanlagen als auch manch grün angelaufene Passagiere zum
Verzweifeln brachte - beförderte den geneigten Fährreisenden von Wellington nach Picton. Ich mag ja Schiffchenfahren :)
Nachdem ich die Chefin des B&B-Hotels in Picton heute morgen fragte, ob die Welt hier tatsächlich so heile ist, wie es scheint, antwortete sie nachdenklich
dreinblickend: lass es mich so ausdrücken... wir haben in Neuseeland schon so unsere Probleme. Ich habe gerade in den Nachrichten erfahren, das die Kartoffelernte dieses Jahr recht überschaubar
ausgefallen ist. Wenn wir Pech haben, gibt's bis Weihnachten keine Pommes mehr.
Welcome to Southisland! Euch ein schönes Wochenende und gute Nacht aus einer scheinbar heilen Welt.
Log 9 Neuseeland Hahei / Rotorua / Wai-o-tapu / Taupo
So, da bin ich endlich wieder – hallo zusammen! Am anderen Ende der Welt gibt es viel zu erleben. Zum Beispiel Linksverkehr. Den ich mittlerweile ziemlich gut im Griff habe. Naja, sieht man mal von den Begleitumständen ab, dass ich regelmäßig auf der falschen Seite in mein Auto einsteige und vorm Abbiegen hartnäckig den Scheibenwischer bediene.
Mein Montag in Hahei begann also mit einem Ausflug zum Hot Water Beach. Einem Strandabschnitt, der seinen Namen und seine Berühmtheit den Resten vulkanischer Aktivitäten und dem damit verbundenen Austritt von heißen Dämpfen und Thermalwasser zu verdanken hat. Der betroffene Bereich wird durch das Meer jedoch jeweils nur in einem knappen Zeitfenster von guten zwei Stunden vor sowie nach Ebbe freigegeben. Und während dieser Zeit heißt es: Pool buddeln, reinlegen, wohlfühlen. Ein ganz großer Spaß :) Und es war gar nicht so einfach, die richtige Stelle zu finden. Teilweise waren Sand und austretendes Wasser bis zu 60 Grad heiß.
Und bevor es für mich danach weiter in Richtung Süden ging, stand noch ein kleiner Abstecher mit dem Wassertaxi zur Cathedral Cove, einer kleinen, märchenhaften Bucht auf dem Programm.
Meine nächsten Ziele in gut 220 km Entfernung waren daraufhin Rotorua und Wai-o-tapu. Weiter ging's mit heißem Wasser, Dampf und dazu auch noch mit ordentlichem Gestank. Erinnerungen an den Chemie-Unterricht und an faule Eier lassen grüßen. Das dortige Gebiet zählt zum North Island Volcanic Plateau - die Stadt Rotorua ist auf einem erloschenen Vulkan erbaut und gilt dank ihrer Thermalquellen als Kurort. Der halbe Stadtkern blubbert und qualmt. Sogar aus kleinen Rissen im Bordstein tritt Dampf. Da können Bad Homburg, Baden-Baden und Bad Offenbach komplett einpacken.
Steigerung des Ganzen war die Besichtigung von Wai-o-tapu und dem dortigen Thermalpark. Sofern es eine Hölle gibt, sieht sie wahrscheinlich so oder so ähnlich aus. Dampf, bunte Farben, Matsch, Brodelgeräusche, Hitze, bizarre Formen, Schwefelgeruch, Blubberbläschen. Sehr bezaubernd. Das Areal besteht großteils aus kollabierten Kratern, die sich mit Wasser angefüllt und mit unterschiedlichen Mineralien angereichert haben, was zu interessanten Farbspielen führt. Fotografieren war hier teilweise eine echte Herausforderung, da ich an manchen Ecken einfach nur eingenebelt im Nirgendwo unterging. Geisterbahn at its best.
Und mit ein paar Bildern vom Lake Taupo, dem größten See Neuseelands, verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal. Gute Nacht zusammen und Euch noch einen schönen Mittwoch!
Log 8 Neuseeland Waipu / Whangarei
Um meine Reise noch etwas flexibler gestalten zu können, habe ich am gestrigen Samstag recht spontan einen Mietwagen adoptiert und bin damit kurzentschlossen ab Auckland - und in Begleitung eines zwanzigjährigen, deutschen Backpackers namens Elias - Richtung Norden aufgebrochen. In Waipu, einem kleinen Ort an der nördlichen Ostküste, besuchten wir gemeinsam die dortigen Glow Worm Caves. Eine ziemlich matschige Höhle mit einem lebendig funkelnden Sternenhimmel. Es ist mir tatsächlich gelungen, die leuchtenden Würmchen annähernd mit der Kamera einzufangen. Bei den possierlichen Tieren handelt es sich übrigens tatsächlich um Würmer, nicht um kleine Fliegen. Im Englischen unterscheidet man den Glow Worm und die Firefly. So weit ich weiß kennen wir nur das fliegende Glühwürmchen, was zudem eigentlich ein Käfer ist... oder habe ich da etwas verpasst?
Glühende Tiere hin oder her, nachdem in den live im Auto mit Gesang und Gitarre performenden Elias an der gewünschten Straßenecke abgesetzt hatte, ging es für mich noch ein Stück weiter in den Norden nach Whangarei, um mir die dortigen Wasserfälle anzuschauen und den Tag relativ entspannt ausklingen zu lassen.
Laut Google Maps wurde meine heutige Tour von Whangarei auf die weiter südöstlich gelegene Halbinsel Coromandel mit guten vier Stunden berechnet. Das wenig intelligente System scheint dabei diverse Fotostops, Futterpausen und sogar die entschleunigende Wirkung hardcorealpinen Geländes nicht einberechnet zu haben. Gut, der Weg ist das Ziel. Nach sieben Stunden bin ich in Hahei auf Coromandel gelandet. Ursprünglich wollte ich nun heute Abend Hot Water Beach besichtigen... hätte ich mich nicht mehrere Stunden mit Backpackern aus Colorado verquatscht. Aber was solls. Dann wird der Plan - den ich ja eigentlich sowieso nicht habe - einfach morgen neu strukturiert ;)
Und Ihr am anderen Ende der Welt: Habt einen schönen Sonntag und kommt danach gut in die neue Woche!
Log 7 Neuseeland Auckland
Kia ora aus Auckland! Ich hab's geschafft. Nach einer ausgedehnten Anreise und insgesamt mehr als 18.000 zurückgelegten Kilometern habe ich nun endlich mein Ziel
erreicht. Das andere Ende der Welt. Neuseeland. Der Urlaub kann beginnen. Achso gut, hat er ja schon längst :)
Auckland ist mit rund 1,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt Neuseelands und heißt bei den Maori "Tamaki-makau-rau", was soviel bedeutet wie "Schönheit mit 100
Liebhabern“. Auckland bzw Auckland Council ist auf einem Feld aus über 50, teils noch aktiven Vulkanen erbaut und Spaziergänge durch die sehr hügelige Stadt arten schnell zu einer sportlichen
Hikingveranstaltung aus. Dank der Affinität der Einwohner zum Segelsport trägt Auckland auch den Beinamen "City of Sails".
Nach einem dreieinhalbstündigen Flug von den Fijis nach Neuseeland erwartete mich am Mittwoch Mittag erstmal ein kleiner Temperatursturz. Von 36 Grad ging es runter
auf 17. Wobei das sonnige Frühlingswetter auch seinen Charme hat. Dann stand der erste Besuch meines Lebens in einem Waschsalon auf dem Programm. Irgendwie extrem aufregend, den großen Maschinen
eine gute Stunde lang beim Durchdrehen zuzuschauen.
Und für die erste Übersicht gibt es auch hier den fast schon traditionellen Hop-on-Hop-off-Bus, der mich am Donnerstag viele Stunden durch Auckland und den
wunderschönen Vorort Parnell brachte.
Ich bin ja recht simpel zu begeistern: in den Schaufenstern eines großen Kaufhauses in Downtown läuft eine animierte Weihnachtsgeschichte mit einem Piraten auf
einem Schiff, das von Seepferdchen gezogen und von Piratenmäusen bevölkert wird. In meiner Welt alles enorm realistisch und sympathisch. Warum ist in Deutschland bloß noch niemand darauf
gekommen? Ich finde, dass Nikolaus, Schlitten und Rehe ab sofort out sind. Nur dass Ihr Euch im Hinblick auf die diesjährige Weihnachtsdeko entsprechend vorbereiten könnt.
Euch zwölf Stunden voraus zu sein hat irgendwie was. So in Richtung von "ich check' schonmal die Lage" ;) Und in diesem Sinne entlasse ich Euch in eine traumreiche
Nacht und kümmere mich bereits um den Freitag...
Log 6 Fiji Nadi / Denarau Island
Bula from Fiji!
Ja, das Aloha der Hawaiianer ist noch zu toppen. Mit „bula“! Dem Hallo der Fijis.
Die formelle Begrüßung lautet „ni sa bula vinaka“ - ich wünsche dir Freude und Gesundheit.
Nachdem sich mein für Sonntag Morgen, 01:50 Uhr terminierter Flug ab Honolulu um drei Stunden verspätet hatte, erreichte ich die große Südinsel der Fijis erst
Montag Mittag. Richtig... knappe 30 Stunden nach Abflug. Was allerdings nicht dem kleinen zeitlichen Verzug des Abflugs, sondern dem Passieren der Datumsgrenze, die zwischen Hawaii und Fiji
liegt, geschuldet war. Zack: 23 Stunden im Shredder. Auf Oahu habe ich noch elf Stunden hinter Euch gelebt. Nun bin ich Euch in guten 16.000 km Entfernung ganze zwölf Stunden voraus.
Da ich nur zwei Nächte auf Fiji verbringe, habe ich mich direkt auf Denarau Island, einer Halbinsel bei Nadi (ausgesprochen "Nandi") eingenistet. Ab Port Denarau
starten sämtliche Fährfahrten, Tages- und Wochentrips durch die vorgelagerten Mamanuca Islands.
Gesagt, getan. Nach Ankunft im Hotel konnte ich noch das letzte Ticket für einen Tagesausflug mit dem kleinen Motorsegler Seaspray ergattern. Und auch am Dienstag
hieß es somit mal wieder: früh aufstehen.
Ab Denarau ging es vorerst mit einem Zubringerschiff vorbei an mehreren Inseln bis nach Mana, wo ich mit gut 25 buntgemischten Mitreisenden auf die Seaspray
kletterte und für mehrere Stunden die kleine Inselgruppe umschipperte. Eine herzliche Crew, Livemusik, BBQ an Bord, strahlender Sonnenschein, der Besuch eines kleinen Dorfes und Schnorcheln
vor Modriki machten den Tag perfekt.
Und am Rande wieder ein bisschen (unnützes) Wissen: auf der Insel Modriki wurde der Hollywoodfilm Castaway gedreht. Bleibt nun
also die Frage offen, warum Tom Hanks nicht einfach eins der vielen Touriboote herbeigewunken hat. Aber okay. Wahrscheinlich wäre der Film dann ein Flop gewesen. (Nein, Wilson habe ich nicht
getroffen.)
Der Anblick dieser klitzekleinen, paradiesischen Inseln inmitten von türkisblauem Wasser ist tatsächlich unfassbar schön und mit der Kamera überhaupt nicht recht
einzufangen. Bleibt zu hoffen, dass der Tourismus nicht nur weiter zur Zerstörung beiträgt, sondern vor allem das Verständnis für die globalen Zusammenhänge im Bereich von Klima- und Umweltschutz
fördert. Aber die Fotos der Touristen werden die kleinen Inseln der Fijis wohl leider überleben.
Ich glaube ja übrigens, dass „bula“ ein Begriff aus der vergangenen Zeit der fijianischen Kannibalen ist und dem Klang nach so viel bedeutet wie "schön dich zu
sehen. Dich fress' ich heute auch noch!" Vor allem, wenn große, dunkelhäutige Männer mit tiefer Stimme freudestrahlend "bulabulabulabulabula" durch die Gegend plärren.
Enjoy Fiji time... no rush :)
Log 5 USA Hawaii Honolulu
Als Nachtrag zu Hawaii und der hawaiianischen Mentalität möchte ich noch ergänzen, dass der allgegenwärtige Begriff Aloha nicht nur als Hallo- und Tschüss-Floskel gebraucht wird, sondern ursprünglich für Liebe, Zuneigung, Freundlichkeit und Mitgefühl steht. Das traditionelle Verständnis der Hawaiianer für ein gelungenes Leben und wertschätzendes Miteinander liegt in der Bedeutung von Aloha begründet. Also... bisschen mehr Aloha bitte! Ich hab ein paar Kilo im Gepäck ;) Und by the way - Hawaiianisch ist eine extrem niedliche und offenbar simple Sprache. Sie kommt mit nur 13 Buchstaben aus und wird leicht melodisch ausgesprochen.
Log 4 USA Hawaii Honolulu
Aloha allerseits! Aloha zur Begrüßung, Aloha zum Abschied, Aloha School, Aloha Beach, Aloha
Mall, Aloha Fuel, Aloha Bank... Aloha all over Hawaii. Sonne. Strand. Meer. Berge. Lavagestein. Blümchen. Musik (die nach Blümchen klingt). Und tatsächlich auch Hawaii-Hemden. World famous Aloha
Shirts. Mit Blumenmuster oder Tieren oder Wellen. Und ach, beinah hätte ich die vielen Touristen vergessen, die die Waikiki Beach Area bevölkern. Bevorzugt Japaner, ausgerüstet mit bedrohlichen
Selfiesticks. Mit den Japanern scheint es sich hier ähnlich zu verhalten, wie mit den Deutschen auf Mallorca. Sprechen wir mal von einer leichten Überbevölkerung.
Oahu ist eine von acht besiedelten hawaiianischen Inseln und seit 1959 territorialer Teil des 50. US-Bundesstaates unter aktueller Herrschaft von King Trump, dem
Ersten und Letzten. Also known as the POTUS, der gestern übrigens zu Gast in Honolulu war, unendlich viel Verkehrschaos und Stau produziert und mich somit beim Sightseeing behindert hat. King
Kamehameha, erster König von Hawaii ab 1810, hätte dafür wahrscheinlich wenig Verständnis gehabt. Mieses Karma. Kein Aloha.
Die blasse Deutsche hat sich bei kuscheligen 32 Grad und strahlendem Sonnenschein bereits geringfügig den Pelz verglüht. Wie wir alle wissen, verhält es sich mit
der Sonne ganz ähnlich, wie mit Alkohol. Die Wirkung ist einfach wahnsinnig schlecht kalkulierbar. Und nachdem ich mir bereits am ersten Abend durch einen Oahu Mai Tai die Schuhe hab' ausziehen
lassen, musste ich mein Elend gestern in vitaminreicher Diet Pepsi ertränken. Seltsam aber wahr... amerikanische Pepsi schmeckt wirklich ganz gut.
Ein Sprichwort lautet "Wer die Hawaiianer verstehen möchte, der muss den Hula verstehen". Hula-Röckchen inklusive der darin steckenden Tänzerinnen sind mir
allerdings bisher noch nicht vor die Linse gesprungen. Somit werde ich mich vorerst mit dem hübschen Anblick der polynesisch stämmigen Hawaiianer begnügen. Es gibt durchaus unattraktivere
Völker...
Aloha und Euch allen ein schönes Wochenende!
Log 3 USA San Diego
Guten Morgen von Gate 51! Bevor ich gleich wieder in die Luft gehe, hier noch ein paar Bilder vom gestrigen Tag als Nachtrag.
Gegenüber von San Diego - auf Coronado Island - ist übrigens die Naval Amphibious Base der US Navy beheimatet. Unter anderem wird hier die Eliteeinheit der Navy Seals ausgebildet.
Das war's auch schon ganz kurz und knapp.
It's boarding time. Auf Wiedersehen San Diego... und weiter geht's nach Hawaii.
Log 2 USA San Diego
Guten Morgen aus dem Süden Kaliforniens! Nach über zehn Stunden Schlaf habe ich nun Anreise, Jetlag und die ersten vielen Eindrücke des gestrigen Tages ein wenig verarbeitet und bin halbwegs fit für den zweiten Tag in San Diego. Bei Euch ist mittlerweile schon Mittwoch Abend...
Um einen kleinen Überblick über die entspannte und recht überschaubar „wirkende“ Stadt (knapp 1.500.000 Einwohner) zu bekommen, habe ich mir gestern einen kompletten Hop-On-Hop-Off-Trolley-Tag gegönnt. Zur Begrüßung und nach einem kleinen Plausch über meine Herkunft entschuldigte sich der Busfahrer erstmal für das bewölkte Wetter. „San Diego can do better!“ Hey alles super - ein paar Wolken bei 21 Grad sind jetzt nicht sooo dramatisch.
Die Bustour und mehrere Spaziergänge führten mich durch die komplette Innenstadt, den Hafen, Little Italy, Gaslamp Quarter (Kneipen und Vergnügungsviertel), Coronado Island sowie den im spanisch-mexikanischen Stil erhaltenen Bezirk „Old Town“, wo durch die Spanier Ende des 18. Jahrhunderts die erste Kolonie gegründet und somit der Grundstein Kaliforniens gelegt wurde.
Neben vielen historischen Daten und bunten Eindrücken machten ab dem späten Nachmittag die vielen kleinen und großen Trick-or-Treaters einen Großteil der Wohnviertel und natürlich des Kneipenviertels zu einem spaßigen Erlebnis. Halloween all over San Diego ;)
Ich verabschiede mich mit den ersten Bildern aus der Ferne. Es gibt heute noch einiges zu entdecken, bevor ich am morgigen Donnerstag wieder in den Flieger steige, um mich ein weiteres Stückchen von Euch zu entfernen.
Gute Nacht nach Deutschland!
Log 1 USA San Diego
Dieser Moment, wenn sich eine 180 Tonnen schwere Maschine über immer kleiner werdende Häuser hebt, durch undurchsichtige Wolken taucht und daraufhin von einem unendlichen Himmel und strahlendem Sonnenschein begrüßt wird... so fühlte sich heute am frühen Nachmittag der Beginn von fünf Wochen Freiheit an. Nach knappen sechs Stunden hatte die Boeing 767 von Condor bereits Grönland passiert und flog dem Tag hinterer über die Kanadischen Rocky Mountains in Richtung Seattle.
Im Bundesstaat Washington wartete nach guten elf Stunden Flug die erste kleine zeitliche Herausforderung auf mich: US-Einreiseprozedur, meinen (diesmal mit nur 12,3 kg Klamotten bepackten) Rucksack vom Band zerren, ihn dem Zoll präsentieren und erneut einchecken, bevor ich - leicht übermüdet und bemüht orientiert - nach einem Gate-Wechsel ins nächste Flugzeug mit Ziel San Diego springen konnte.
Mittlerweile bin ich heile gelandet, habe die Umgebung meines Hotels kurz erkundet und beende den Tag nach kalifornischer Zeit um 00:45 Uhr - mit acht Stunden Zeitunterschied zu Deutschland. Auch in diesem Jahr freue ich mich sehr darauf, meine Erlebnisse und Eindrücke über Kilometer und Kontinente hinweg mit Euch teilen zu können. Gute Nacht aus dem Westen der USA * Meike
p.s.: Im Sinne des modernen Stalkings findet Ihr auf der nächsten Seite einen Link, der Euch zu einer Tracking-Karte führt. Falls mich jemand suchen sollte ;)